Eigentlich unterscheidet sich ein Studium organisatorisch gar nicht so sehr von einem „normalen“ Job – sollte man zumindest meinen. Man hat feste Termine, die nun Vorlesungen oder Übungen heißen, und natürlich Arbeit mit der Vor- und Nachbereitung.

Digitale Ordnung mit Outlook
Als Erstes habe ich alle fixen Termine in meinen Outlook-Kalender eingetragen – regelmäßige Veranstaltungen als Serientermine mit Anfangs- und Enddatum. Änderungen lassen sich dort einfach anpassen, und das hilft, den Überblick zu behalten. Außerdem finde ich so schneller den richtigen Raum, was gerade am Anfang Gold wert ist.
Trotzdem kommt es immer wieder zu kurzfristigen Raumänderungen. In solchen Fällen ist unsere Whatsapp-Gruppe der DSKI-Erstis Gold wert – da kann man schnell nachfragen, wo die anderen gerade sind.
Zwischen Papier und Bildschirm
Im Homeoffice habe ich meine Notizen früher direkt am Rechner oder auf losen Zetteln gemacht, manchmal auch auf kleinen gelben Haftnotizen, die – wenn alles gut ging – erledigt waren, bevor der Klebstoff versagte.
Für das Studium wollte ich das ändern und habe mir vorgenommen, alles in ein gebundenes Notizbuch zu schreiben. So bleibt alles schön chronologisch, und die vielen Messe-GiveAway-Notizbücher kommen endlich zum Einsatz.
Anfangs funktionierte das auch wunderbar – bis mir auffiel, dass ich oft lange suchen musste, um ältere Inhalte wiederzufinden. Mehrere Notizbücher wären zwar eine Lösung, aber die schleppen sich im Alltag einfach nicht so leicht. Und da ich auf dem Heimweg öfter noch einkaufen gehe, zählt jedes Gramm im Rucksack.
Alles digital – aber wo?
Ein weiteres Problem: Viele Fächer arbeiten komplett digital. Skripte, Aufgaben, Folien – alles liegt als PDF vor. Und sogar an den Unirechnern kann man direkt Kommentare in die Dateien schreiben. Das erleichtert auch das Nachbereiten, denn man hält die Inhalte besser beieinander.
Dazu kommen Anmerkungen im Quellcode bei Programmierübungen. Irgendwann hatte ich also Inhalte auf Papier, in PDFs und im Code verteilt – nicht gerade übersichtlich. Gerade bei den Jupyter Notebooks lassen sich Anmerkungen in den Markdown-Zellen leicht einfügen und ansprechend formatieren. Eine Einführung in Jupyter-Notebooks schon am Anfang des Studiums wäre sicher auch gut gewesen.
Besonders wichtig ist für mich, immer im Blick zu behalten, welche Aufgaben bis wann vorbereitet sein müssen. Mit rein handschriftlichen Notizen übersieht man da leicht etwas.

Struktur mit OneNote und To Do
Deshalb habe ich beschlossen, mein Notizbuch digital nachzubauen – mit OneNote.
Dort habe ich für jedes Fach eine eigene Seite angelegt und trage dort alle wichtigen Infos ein: Termine, Materialien, Links, Anhänge. Besonders praktisch finde ich, dass man Inhalte frei auf der Seite platzieren kann und auch Unterseiten für Details anlegen kann.
Die Aufgaben verwalte ich zusätzlich mit „To Do“. So sehe ich auf einen Blick, was noch ansteht und wann es fällig ist.
Kleine Hürden und ein Ausblick
Nicht alles läuft perfekt. Formeln in OneNote zu schreiben funktioniert zwar grundsätzlich, ist aber mühsam. Mein Workaround: Ich schreibe Formeln weiter auf Papier, scanne sie mit dem Smartphone ein, was die Bilder mit Onedrive synchronisiert, und füge das Bild dann in OneNote ein, sobald es auf dem Rechner angekommen ist.
Auch wenn ich mein System noch nicht komplett umgesetzt habe, habe ich jetzt schon das Gefühl, deutlich besser organisiert zu sein.
Als nächstes möchte ich ausprobieren, ob sich eingescanntes, handschriftliches Material mithilfe eines LLM in verwertbaren Text verwandeln lässt. Das wird spannend – nicht nur wegen meiner Handschrift, sondern auch wegen der teilweise wilden Struktur der Notizen.
P.S.: Wer noch ein leeres Notizbuch braucht, kann sich ja mal bei mir melden.
