Jetzt geht es endlich los (Teil 2)

Zwischen Ruhe und Ritualen

Nach dem ereignisreichen Start wird die Einführungswoche etwas entspannter – zumindest für mich. Während die meisten Studiengänge bereits am Dienstag ihre ersten Einführungstermine haben, beginnt das Programm für meinen Studiengang, Angewandte Data Sciences und Künstliche Intelligenz (DSKI), erst am Donnerstag – direkt vor der ersten Blockveranstaltung.

Damit bleibt Zeit für einen besonderen Programmpunkt: die feierliche Immatrikulation.

Immatriklationsfeier in der Kulturkirche St. Jakobi in Stralsund

Die Immatrikulation in der Kulturkirche

Die Veranstaltung findet in der beeindruckenden St.-Jakobi-Kirche, mitten in der Altstadt von Stralsund, statt – heute auch bekannt als Kulturkirche. Ein Bustransfer von der Hochschule ist organisiert, aber ich beschließe, mit dem Fahrrad zu fahren. Der Weg durch die Altstadt ist kurz und irgendwie würdevoller als ein Shuttlebus.

Gemeinsam mit vielen anderen Studierenden ziehen wir dann zur Kirche, unterwegs stoßen die Vertreter:innen der Stadt hinzu – unter anderem auch der Bürgermeister. Es wirkt tatsächlich wie ein offizielles Willkommen der Stadt an ihre neuen Studierenden.

Drinnen ist die Kirche schnell gefüllt. Über 700 Jahre alt, mit Platz für rund 500 Personen – und voll bis auf den letzten Platz. Neben den Studierenden sind auch viele Angehörige dabei. Die Feier beginnt mit Reden über Fördermöglichkeiten und Auszeichnungen für herausragende Leistungen. Besonders schön ist die gemeinsame Ansprache von Rektor Prof. Dr. Ralph Sonntag und AStA-Vorsitzender Paula Havekost – herzlich, motivierend und mit einem klaren Signal: Gemeinschaft ist hier mehr als ein Wort.

Dann folgt der offizielle Moment: Einige ausgewählte Erstsemester werden nach vorne gerufen, um stellvertretend für alle immatrikuliert zu werden – inklusive Urkunde und Blume. Wir „normalen“ Studierenden müssen uns mit der digitalen Studienbescheinigung zufriedengeben. Dafür gibt’s anschließend Freigetränke. Auffällig viele Energy-Drinks – ich bleibe lieber bei Wasser und Kaffee.

Grillabend mit „ThaiGer Racing“

Am Abend steht noch ein Highlight auf dem Plan: das Grillen der ThaiGer-Racing-Gruppe. Der Name erklärt sich, wenn man weiß, dass das Projekt von thailändischen und deutschen Studierenden gegründet wurde. Und „Tiger“ passt auch gut zu den wasserstoffbetriebenen Rennwagen, an denen sie arbeiten – hier geht es allerdings nicht um Höchstgeschwindigkeit, sondern um Effizienz und Ausdauer.

Organisatorisches: Anmeldung & Bibliothek

Am Mittwoch nehme ich mir den Papierkram vor – die Anmeldung in Stralsund. Die Stadt wirbt mit einem Begrüßungsgeld von 150 € für alle, die ihren Erstwohnsitz hier anmelden. Klingt gut, aber man sollte die Zweitwohnungssteuer im Hinterkopf behalten, falls man sich nur mit Nebenwohnsitz anmeldet (mehr dazu im nächsten Post).

Für die Anmeldung brauche ich nur meinen Personalausweis, eine Wohnungsgeberbescheinigung und die Studienbescheiniigung. Leider liegt die Wohnungsgeberbescheinigung wohlsortiert im Ordner in Berlin. Netterweise bekomme ich aber von der Hausverwaltung noch einen neuen Ausdruck. Drucken ist noch so eine Sache. Ich habe hier keinen eigenen Drucker und um an der Hochschule zu Drucken, muss man erst Geld vom v erfügbaren Geld auf der Hostcard auf das Druckerkonto auf der Hostcard umbuchen. Diese Erfahrung hebe ich mir für später auf.

Beim Amt gibt es mehrere Zeitfenster speziell für die Erstsemester. Also im Ergebnis praktisch keine Wartezeit. Ein Highlight für jeden Berliner. Und die Studienbescheinigung braucht es auch nur,, wenn man sich mit dem Erstwohnsitz anmelden will und das Begrüßungsgeld erhlaten möchte. Ich bleibe jedoch beim Zweitwohnsitz. Insgesamt ein erfreuliches Beispiel für unbürokratische Bürokratie. Danke an die nette Mitarbeiterin im Amt und auch an Frau Wolter von der Hausverwaltung.

Nachmittags stehen verschiedene Infoveranstaltungen an: zur Medientechnik, Textverarbeitung und wissenschaftlichem Schreiben. Ich entscheide mich für die Einführung in die Bibliothek. Die eigentliche Bibliothek wird gerade renoviert, also ist sie vorübergehend ausgelagert – inklusive improvisierter Arbeitsräume und Ausleihtheke.

Die Führung ist informativ und humorvoll. Besonders die Bemerkung, dass Mahngebühren „eine elegante Art sind, die Bibliothek zu fördern“, sorgt für Gelächter. Zum Glück lässt sich das mit Online-Verlängerung leicht vermeiden.

Abendrunde durch Stralsund

Abends schlägt Deniz, unser Mentor aus der Einführungsveranstaltung, eine kleine Kneipentour durch die Altstadt vor. Wir treffen uns am Hafen und starten im Fischermanns – ein Klassiker unter den Studierenden. Danach geht’s weiter ins Bengunn, ein gemütlicher Kellerpub mit irischem Flair (leider ohne Live-Musik), dann zu einem Schlückchen Fährwasser an der Fähre und schließlich in die Kulturschmiede.

Die Stimmung ist locker, die Gespräche vielfältig, und spätestens jetzt kommt echtes Studentenfeeling auf. Deutlich vor Mitternacht verabschiede ich mich – während die Jüngeren den Abend noch weiter ausklingen lassen. Schließlich startet am Donnerstag um 8:00 Uhr die erste Blockveranstaltung: Computergestützte Statistik. Und dafür will ich fit sein.

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