Endlich! Die Zulassung zum Studium ist da – jetzt konnte es richtig losgehen. Und der wichtigste nächste Schritt? Klar: eine Unterkunft finden.

Stralsund ist eine schöne Stadt, aber keine Metropole. Auf der Hochschul-Website gibt es zwar eine Liste mit Wohnungsanbietern und Portalen, doch wie ich bald feststellen musste, sind die dort angegebenen Adressen nicht immer aktuell.
Also erstmal überlegen: Was suche ich eigentlich?
Das Studium geht zwei Semester mit Vorlesungen und dann noch eins für die Master-Thesis. Wenn alles gutläuft, brauche ich also für ungefähr ein Jahr ein Dach über dem Kopf. Eine eigene Wohnung einzurichten lohnt da kaum. Außerdem wollte ich ja wieder richtig ins Studentenleben eintauchen. Also: möbliertes Zimmer im Wohnheim – preislich attraktiv und praktisch.
Die Realität sah anders aus: Auf meine Mails kam so gut wie keine Antwort. Vom Studentenwerk, das mehrere Wohnheime direkt an der Hochschule betreibt, bekam ich immerhin sofort eine Rückmeldung – allerdings negativ. Keine freien Zimmer. Vielleicht würde während des Semesters etwas frei, aber darauf konnte ich mich schlecht verlassen. Schließlich hat Stralsund auch nicht unbegrenzt viele Brücken.
Dann aber ein Hoffnungsschimmer: Ein privates Angebot mitten in der Altstadt – zwei Zimmer mit Küche und Bad, ca. 50 qm, 450 € warm. Klingt perfekt! Besichtigungstermin war schnell vereinbart, also ab nach Stralsund. Mit dem Auto hätte allein der Sprit um die 70 € gekostet, also gönnte ich mir direkt ein Deutschlandticket – und wurde prompt Bahn-Abo-Kunde.
Vor Ort traf ich den Azubi der Hausverwaltung. Sympathisch, aber leider mit dem falschen Schlüssel und einer interessanten Info: Eigentlich vermieten sie nur Zimmer, nicht komplette Einheiten. Klar könnte ich die ganze Einheit haben – dann aber zum doppelten Preis. Ernüchterung pur.
Wir schauten uns trotzdem die Zimmer an. Hell, sauber, aber sehr spartanisch: schmales Bett (eher Pritsche), Schrank, Schreibtisch, Stuhl, Lampe. Alles in kaltem Weiß. Dazu eine Küchenzeile im Flur und ein Internetanschluss, der nur in einem der beiden Zimmer funktionierte. Das zweite Zimmer sollte dann über WLAN mitversorgt werden. Ich ahnte schon: Das würde nicht lange gutgehen.
Fazit: Viel Aufwand, am Ende eher enttäuschend. Trotzdem behielt ich die Option im Hinterkopf – besser als eine Brücke wäre es allemal.
Kurz darauf meldete sich eine andere Hausverwaltung zurück – nach dem Urlaub, ganz offiziell per Autoresponder angekündigt. Dort gab es Wohnheimzimmer, günstiger als das erste Angebot, mit stabilem Internet und sogar kostenfreien Parkplätzen. Einziger Haken: etwas ab vom Schuss.
Und tatsächlich bekam ich am Rückkehr-Tag ein Angebot. Erst unmöbliert, dann nach kurzer E-Mail-Runde auf möbliert geändert – inklusive Esstisch und Stuhl. Vertrag ohne Besichtigung unterschrieben, Kaution überwiesen, erste Miete in bar bei Schlüsselübergabe. Hausordnung akzeptiert – fertig.
Die Unterkunft war gesichert.
Und im nächsten Post geht’s dann um die Schlüsselübergabe und eine erste Besichtigung…